Presseberichte - Eisrennen auf dem Zeller See
Salzburger gewinnen Porsche-Pokal
Das erste Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennen fand am 10. Feb. 1952 in Zell am See statt. Die Veranstaltung wurde von der Sektion Zell am See des SAMTC unter ihrem Obmann Sepp Moser hervorragend organisiert. Aufgrund heftigen Schneetreibens musste in letzter Minute der Kurs auf einen 1800 m langen Ausweichkurs verlegt werden. Das Rennen verlief trotz dieser Improvisation und des schlechten Wetters einwandfrei und ohne Unfälle.
Dr. Ferdinand Porsche wurde durch eine Minute Motorstille in gebührender Weise geehrt.
Die Tagesbestzeit der Automobile fuhr der Saalfeldner Hans Faude mit 57 km/h. Er bekam dafür den Dr. Porsche-Pokal überreicht. In der Klasse der Motorräder holte sich der tollkühne Großgmainer Rennfahrer Wembacher die begehrte Trophäe.
Salzburger Nachrichten, 11.02.1952
85,3 km/h auf dem Zeller Eis
Am 1. Feb.1953 fand am Zeller See das zweite Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennen statt. 48 Teilnehmer aus Österreich und Deutschland lieferten sich in 13 Rennen spannende Kämpfe. Den Porsche-Pokal für Motorräder gewann diesmal Franz Resch aus Schladming mit einer Geschwindigkeit von 85,3 km/h. Den Pokal für Automobile nahm auch dieses Jahr Willi Faude aus Saalfelden mit nach Hause. Das spektakulärste Ende war wohl das der Handicaps, die bei den Motorrädern einen Einlauf von 4 Fahrern innerhalb einer Sekunde, und bei den Autos einen Sekundensieg brachten. In der Klassse Sportwagen bis 1500 ccm siegt Ing. Kaes (Salzburg).
Salzburger Nachrichten, 02.02.53
Mathé gewann Rennwagenklasse
Das dritte Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennen fand am 6. Feb. 1955 auf dem Zeller See statt. 40 Fahrer nahmen an den insgesamt acht Rennen teil. Auf der 1 km langen Rundstrecke, die dreimal zu durchfahren war, erlebten die 1.500 Zuschauer spannende Kämpfe in den einzelnen Klassen. Die schnellste Runde bei den Motorrädern erzielte Hans Kinigader mit Schifahrer Holzer auf BMW in 92,8 km/h, während Otto Mathé auf Porsche ohne Schifahrer 97,3 km/h erreichte.
Salzburger Nachrichten, 07.02.55
Mathé – Tagesschnellster am Zeller Eis
Das vierte Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennen fand bei herrlichem Winterwetter statt. 3.000 Zuschauer wohnten der Veranstaltung bei. Im Motorskijöring für Motorräder und Tourenwagen mussten drei, im Eisrennen vier Runden zurückgelegt werden.
Der einarmige Innsbrucker Rennfahrer Otto Mathé auf Porsche-Spezial erzielte mit 2:36,8 Minuten für 4 km (ca. 93 km/h) die Tagesbestzeit vor Porsche-Rennleiter von Hanstein auf Porsche Speyder.
In der Klasse der Motorräder war der Zillertaler Kinigader mit seiner BMW R68 (Zweizylinder-Motorrad mit 600 ccm Hubraum) der schnellste.
Der erfolgreichste Fahrer des Feldes von 35 Solo-Motorrädern und 20 Autos war der Tiroler Franz Albert (Wörgl) auf Mondial, der die Skijörings bis 125 ccm und 175 ccm und die Sonderwertung des Eisrennens bis 175 ccm gewann.
Die Tourenwagenklasse bis und über 1300 ccm beherrschte der Salzburger Stoiber (DKW), während der Berchtesgadener Hartmann (DKW) in der Sportklasse bis und über 1300 ccm die wesentlich stärkeren Porschefahrzeuge klar hinter sich ließ.
Salzburger Nachrichten, 13.02.56
Großartiges Eisrennen auf dem Zeller See
Am 10. Feb. 1957 fand am Zeller See das fünfte Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennen vor 5.000 Zuschauern statt. In der Sportwagenklasse siegte wieder der Innsbrucker Otto Mathé. Er drehte dabei seine schnellste Runde mit einer Geschwindigkeit von 102,3 km/h.
Die Rennen der Motorräder sorgten diesmal für besondere Aufregung. Die KTM-Maschinen zeigten wieder einmal ihre technische Überlegenheit. Lediglich in den zwei Rennen der Motorradklasse bis 250 ccm und 350 ccm gab es spannende Kämpfe. In der 175 ccm Klasse sorgte der Zeller Plieschnegger auf seiner Puch für die Überraschung des Tages. Bei den Eisrennen ohne Schiläufer gewannen Albert (bis 125 ccm) und Josef Siegl (bis 250 ccm). In der 350 ccm Klasse siegte Wahrstätter. Die 500 ccm Klasse war die Sensation des Tages. Siegl nahm hier den Pokal mit nach Hause.
Salzburger Nachrichten, 11.02.57
Porsche-Rennen im Schnee "erstickt"
1958: durch ergiebige Schneefälle musste das Eisrennen abgesagt werden.
Zuerst war es der Regen und dann der Schnee, der den Veranstaltern des Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennens einen dicken Strich durch die Rechnung machte. Die starken Schneefälle (über 40 cm Neuschnee) zerstörten nicht nur die präparierte Eisbahn, sondern machten die Durchführung der Konkurrenz überhaupt unmöglich. Dabei hatten rund 100 Rennfahrer aus Deutschland und Österreich ihre Nennungen abgegeben. eine Zahl, wie sie bisher noch nie zu verzeichnen war.
Salzburger Nachrichten, 01.03.58
Ein Kandahar des Motorsports
Eis und Wetter waren am 15. Feb. 1959, am Tag des sechsten Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennens, perfekt. Der Himmel war strahlend blau und der See war mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Die Attraktion des Tages war wieder einmal der einarmige Innsbrucker Otto Mathé mit seinen waghalsigen Fahrten. Er gewann bereits zweimal mit seinem Spezialrennwagen am Zeller See. Auch diesmal siegte er beim ersten Rennen und konnte auch beim zweiten Durchgang den dritten Platz erreichen.
Die schnellste Runde auf dem Eis fuhr jedoch der Motorradfahrer Albert Fritz aus Bayern mit seiner BMW RS. Er erreichte einen Schnitt von 100 km/h.
Salzburger Nachrichten, 16.02.59
Die Motorräder waren schneller
Am 5. März 1961 nahm das siebte Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche Gedächtnisrennen vor 6.000 Zuschauern einen großartigen Verlauf. Den Höhepunkt des Eisrennens erreichte das Rennen in der Solo-Motorradklasse bis 500 ccm, als der Sohn des Wiener Sandbahncracks, Günther Walla, dem späteren Tagesschnellsten, Josef Siegl aus Schlierhausen, einen erbitterten Kampf lieferte und ihn in der letzten Kurve überholte, aber dann stürzte. Walla blieb unverletzt, wobei Siegl sich den Tagessieg holte.
Auf der ständig weicher werdenden Bahn hatten die Automobile keine Chance, die von den Motorrädern erreichten Zeiten zu unterbieten. Eine super Leistung bot der Münchner, Sepp Greger, der trotz eines eingegipsten rechten Armes Klassensieger wurde. Schnellster Autofahrer des Tages wurde Franz Albert aus Wörgl auf seinem Porsche-Spyder RSK.
Salzburger Nachrichten, 06.03.61
Tragödie abseits des Rennens
Während des Rennens fand eine Tragödie statt. Der sechsjährige Kurt Fill aus Wörgl, der mit seinem Vater zum Eisrennen gekommen war, hatte sich davongeschlichen, um zu den Schwänen im eisfreien Bereich am Ufer zu gelangen. Dort brach unter ihm das Eis ein und er versank im See. Zwei Polizeibeamte, die sich in der Nähe befanden, eilten sofort zur Hilfe, aber gerieten ebenso wie ein 45jähriger Mann in Lebensgefahr. Ein Schlosserlehrling versuchte den Jungen zu bergen, aber ohne Erfolg. Die Polizei informierte die Wasserrettung in Salzburg, die um 18 Uhr mit der Bergungsaktion, die wegen Einbruch der Dunkelheit abgebrochen werden musste, begann. Die Bergung wurde am nächsten Tag fortgesetzt.
Salzburger Nachrichten, 06.03.61
Zeller Eisrennen: Zweikampf Greger – Malz
Neuer Bahnrekord am Zeller See: 109,7 km/h
Die Sektion Zell am See des SAMTC veranstaltete nach mehrjähriger Pause am 23. Feb. 2007 das nunmehr achte Gedächtnisrennen vor rund 12.000 Zuschauern. Auf dem Programm standen insgesamt zehn Rennen, für die Fahrer aus Österreich und Bayern ihre Nennungen abgaben. Einen neuen Bahnrekord stellte der Münchner Sandbahnspezialist, Otto Lantenhammer, auf. Er benötigte für die 1.000 m Rennstrecke nur 32,8 Sekunden und gewann die Soloklasse bis 500 ccm.
Die Rennen der Grand-Tourisme-Klassen waren dieses Jahr besonders spannend. Vor allem das Duell zwischen Sepp Greger auf einem Porsche Carrera und Hans Malz mit einem Formel-Junior-Wagen zählte zu den Höhepunkten der Eisrennen. Sepp Greger wurde im 1600 ccm-Rennen mit einem Platten noch Zweitplazierter, fuhr aber mit 98,6 km/h die schnellste Runde der GT-Wagen.
Einen überraschenden Sieg feierte Hans Ortner (Villach) auf Puch 600, der die GT-Wagenklasse bis 1300 ccm gewinnen konnte
Salzburger Nachrichten, 24.02.64
1965 – 1968 fanden keine Rennen statt. Die Eisverhältnisse waren zu schlecht.
Spannende Kämpfe beim Zeller Eisrennen Zwölf spannende Eisrennen
Nach mehrjähriger Pause wurde am Sonntag, dem 16. Feb. 69, das Gedächtnisrennen zu Ehren von Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche wieder durchgeführt. Diesmal diente als Rennstrecke eine Eispiste am Alpenflugplatzgelände. Insgesamt konnten die 2.000 Zuschauer zwölf Rennen sehen, in denen in einigen Klassen erbittert um den Sieg gekämpft wurde.
Peter Knott ging in beiden Rennen der Sandbahnmaschinen als Sieger hervor. Außerdem war er mit 24,5 Sekunden (88 km/h) Tagesschnellster. Sepp Greger und Kurt Brückl lieferten sich ebenfalls ein erbittertes Duell, das Greger knapp für sich entscheiden konnte.
Salzburger Nachrichten, 17.02.69
Zell am See: Aichhorn fuhr neuen Rekord
Die elf Rennen des Internationalen Eisrennens, in memoriam Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche musste ebenfalls auf dem Gelände des Flugplatzes Zell am See durchgeführt werden. Rund 4.000 Zuschauer verfolgten am 15. Feb. 1970 die Eisrennen mit viel Spannung. Der Deutsche Christoph Aichhorn fuhr einen neuen Rundenrekord auf einer ESO, als er die 1.000m lange Bahn in 34,4 Sekunden durchraste und damit die Bestzeit von Josef Walla überbot. Aichhorn gelang auch eine erfolgreiche Revanche an seinem Landsmann Peter Knott, der in St. Johann die Nase vorne gehabt hatte.
Salzburger Nachrichten, 16.02.70
Mit 121,9 km/h über den Zeller See
Rund 5.000 Zuschauer erlebten Sonntag, 14. Feb. 1971 beim Eisrennen auf dem Zeller See überaus spannende und schnelle Rennen. "Mann des Tages" war der Saalfeldner Walter Wartbichler, der auf seiner ESA die schnellste Runde des Tages drehte (121,9 km/h) und auch den bisher höchsten Schnitt in der Geschichte des Zeller Eisrennens markierte.
Bei den Automobilen überraschte der Grazer Josl mit seinem NSU 1200 TT, mit dem er zwei Klassensiege und drei dritte Plätze eroberte. Darüber hinaus war er schneller als z. B. der Münchner Stammgast Greger auf Porsche 914/6. Den absolut schnellsten Wagen steuerte der Villacher Egger, der die Formel V-Klasse mit 101,2 km/h dominierte.
Salzburger Nachrichten, 15.02.71
1972 fand kein Rennen statt.
Zeller Eisrennen mit starkem Teilnehmerfeld Schwede Sjöbom Schnellster
Trotz des Warmwetter-Einbruchs in der Vorwoche und Schneetreibens am Renntag wurde am Sonntag, 11. Feb. 1973, das Eisrennen am Zeller See durchgeführt. Der Schwede Börje Sjöbom konnte auf Jawa alle drei Speedway-Rennen für sich entscheiden. Außerdem fuhr er die schnellste Runde mit 31,5 Sekunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 114,28 km/h.
In der Beiwagenklasse dominierte der Steirer Gottlieb Sonnweber auf ESO, während bei den Automobilien der Zweikampf zwischen Kurt Brückl aus Tirol und dem Rallye-Spezialisten Klaus Russling aus Kärnten im Vordergrund stand. Kurt Brückl entschied alle drei Rennen für sich.
Salzburger Nachrichten, 12.02.73
Zu Höhepunkten des Internationalen Zeller Eisrennens Die Weltelite am Start
Nachdem die Probleme wegen der Energie- bzw. Benzinkrise geklärt wurden, begann man mit den Vorbereitungen für das diesjährige Porsche Gedächtnisrennen, da es das einzige internationale motorsportliche Ereignis des Pinzgaus war.
Teilnehmer aus der ganzen Welt waren angesagt. Bei den Automobilien mag der Name des weltbesten schwedischen Rallyefahrers Björn Waldegaard der bekannteste sein. Der Favorit bei den Motorrad-Eisspezialisten war zweifellos der schwedische WM-Teilnehmer Kurt Westlund.
Salzburger Nachrichten, 09.02.74 Pinzgauer Post, 06.02.74,
Die Veranstaltung am 10. Feb. 74 musste aber aufgrund eines tödlichen Unfalls beim Schneeräumen kurzfristig abgesagt werden.
Vater von fünf Kindern mit Unimog ertrunken Tragödie von Zell: Fleißaufgabe brachte den Tod
Als der Gemeindearbeiter Peter Hofer mit einem Unimog-Schneepflug am 9. Feb. 1974 den Schnee wegräumte, brach unter ihm das Eis mit einer Dicke von 28cm (10cm Kerneis und 18cm kristallinem Eis) ein. Sein Beifahrer, Georg Schmiderer, Leiter des Zeller Bauhofes, konnte sich mit einem Sprung aus dem Fahrzeug noch retten. Peter Hofer, der in der Führerkabine eingeschlossen war, versank mit dem Fahrzeug auf den Seegrund. Eine Sachverständigenkommission hatte in ihrem Gutachten am 7. Feb. 1974 die Abhaltung der Rennen genehmigt. Die Eisdicken waren zwischen 24,5 cm und 29 cm. Die Qualität des Eises war gut.
Der Lenker des Unimogs hatte bei der Räumung der Fußwege eine schwache Stelle im Eis angefahren, die zu seinem Verhängnis wurde. Angeblich hatte er keinen Auftrag, an dieser Stelle zu räumen.
Dieses traurige Ereignis führte zum Ende der Eisrennen auf dem Zeller See.
Pinzgauer Post, 13.02.74 Salzburger Nachrichten, 11.02.74 Salzburger Tagblatt, 11.02.74
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